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Ein kleiner Fund erinnerte mich gestern an meine Kindheit. Meine Mutter war den ganzen Tag damit beschäftigt gewesen, ihren Garten winterfest zu machen. Beim Beseitigen der Brombeerhecke stieß sie auf eine kleine Figur mit beweglichen Armen und Beinen in Reitkleidung. Sie legte sie auf einem Holzstapel ab, vergaß sie dort und ich fand Tina Martin ohne ihren Amadeus bei meinem Besuch am Nachmittag. Ein kurzer Hauch von Vergangenheit – das waren noch Zeiten gewesen. Damals habe ich kaum einen Gedanken an die Zukunft verschwendet, war fast den gesamten Tag über an der frischen Luft und Geld war eines der unwichtigsten Dinge überhaupt. Das Taschengeld reichte gerade so für ein paar Süßigkeiten und eine neue Hörspielkassette pro Monat. Sämtliche Spielgegenstände wurden in der freien Natur gesucht und gefunden, zu Essen und zu Trinken gab es immer genug und auch ein warmes und trockenes Bett war immer vorhanden. Meine Kindheit eben !


Wieder daheim angekommen, ich lebe momentan bei meinen Großeltern, öffnete ich gespannt das E-Mail-Postfach. Das Umzugsunternehmen hatte sein Wort gehalten und mir den Kostenvoranschlag für die Fahrt inklusive Be- und Entladung geschickt. Ich scrollte bis ans Ende der Seite und musste schlucken. Verdammt teuer ! Im Anbetracht der aktuellen Spritpreise und der Entfernung hatte ich von vorneherein keinen Spottpreis erwartet, allerdings hatte ich bis dato gehofft, dass es noch einigermaßen bezahlbar werden würde. Für alle Unwissenden: Mir bleibt leider keine andere Möglichkeit, als ein professionelles Umzugsunternehmen. Die Großeltern sind zu alt, um sie um Hilfe zu bitten, die Mutter hat abgelehnt, die Tante hat Verpflichtungen im trauten Heim und die wenigen echten Freunde, von denen man eine solche Hilfeleistung erwarten kann, sind leider beruflich eingespannt. Würde sich die Wohnung in der Nähe befinden, wäre das Ganze kein Problem … tut sie aber nicht. Heimat, du fehlst mir bereits, obwohl ich noch da bin. Ich gehöre dir.