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Geschichte & Pädagogik ?   5 comments



Diese Frage wurde mir in der letzten Zeit häufiger gestellt, obwohl ich mich erst kurzfristig für die Kombination aus einer Geistes- und einer Sozialwissenschaft entschieden habe. Es ist leider eine schlechte Eigenschaft, dass bei mir vieles auf den letzten Drücker geschieht. Sie ist ein Resultat meiner größten Schwäche – der Unentschlossenheit. Doch darum soll es hier und heute nicht gehen. Dieser Artikel dreht sich um das Studium der brotlosen Künste, wie man sie gerne nennt. Strebt man nicht das Lehramt an, so werden Religionswissenschaften, Philosophie, Geschichte, Pädagogik, Soziologie, Musik, Kunst und Co. häufig als reine Zeitverschwendung bezeichnet. Sollte man tatsächlich bis zum Ende durchhalten und einen akademischen Grad verliehen bekommen, sei es der Bachelor, der Master oder gar ein Doktortitel, dann endet der … of Arts doch ohnehin als Taxifahrer, Hartz IV-Empfänger oder Callcenteragent.


Ich möchte auf gar keinen Fall bestreiten, dass die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Absolventen der oben genannten Fächer eher schlecht sind, allerdings empfinde ich es als eine Unverschämtheit, geistes- und sozialwissenschaftliche Studenten von Anfang an abzustempeln. Auf Youtube und bei Google findet man haufenweise Videos und Artikel zum Thema. Liest man sich die dazugehörigen Kommentare durch, stößt man häufig auf negative Schlagzeilen und manchmal sogar Beleidigungen. Man würde die Fächer ohnehin nur studieren, weil man zu dumm für die Naturwissenschaften und somit auch für diese Welt wäre oder man wäre in der Schule zu faul gewesen und müsse nun das nehmen, was übrig bleibt.


Meine eigenen Erfahrungen zeigen, dass diese Vorurteile sogar häufig zutreffen. Müssen sie ja auch, denn sonst würden sie nicht existieren. Beim ersten Studienversuch habe ich sie gesehen – die schlechten Schüler, die nicht wussten, was sie sonst machen sollen, die Katastrophenmathematiker, zu denen übrigens auch ich gehöre und noch jede Menge andere Arten von Existenzen. Vielen merkte man deutlich an, dass sie den Sinn eines Studiums nicht verstanden hatten: Laptop raus, Spiel an, Klappe auf. Es gab jedoch auch jene Personen, die sich aus reinem Interesse für z.B. Musik entschieden hatten. Diese Studenten leben und leiden teilweise für ihr Fach und können sich gar nichts anderes vorstellen, als in universitären Kontakt mit ihm zu treten. Trotzdem werden sie mit dem Rest über einen Kamm geschoren und als angehende Geringverdiener und Arbeitslose bezeichnet. Nachdenken !


Bei Fächern, die nicht auf einen bestimmten Beruf hinauslaufen ist es wichtig, sich bereits vor dem Studium eine Lücke zu suchen, die man später ausfüllen möchte. Dieses Ziel sollte man stets im Auge behalten und mit passenden Kursen und Praktika darauf hinarbeiten. Wer einfach so ein geisteswissenschaftliches Studium beginnt, der wird früher oder später aufwachen und merken, dass die Zukunftsperspektiven nicht gerade rosig sind und vielleicht wird er dann sogar das Fach wechseln oder die Studentenkarriere komplett an den Nagel hängen. Ich kann mir übrigens gut vorstellen, dass es manchen angehenden Naturwissenschaftlern und Ingenieuren auch so geht – gebt ruhig euren Senf dazu. :)


Ich selbst habe mich nach dem Realschulabschluss übrigens nur deshalb für das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg entschieden, weil ich mich gerne während eines Studiums näher mit Geschichte befassen wollte. Leider habe ich nach der Reifeprüfung den Fehler begangen, mich von meinem Umfeld beeinflussen zu lassen. Jeder hat mir erzählt, dass ich die Finger von diesem Fach lassen soll und eine verkorkste Beziehung erledigte den Rest. Ich studierte also etwas, für das ich mich nicht begeistern konnte, weil es angeblich der vernünftigere und zukunftsorientiertere Weg war. In diesem einen Jahr habe ich zwar viele nette Menschen kennengelernt, kann aber nun mit Sicherheit sagen, dass man sich nichts einreden lassen sollte. Momentan glaube ich fest daran, meine persönliche Lücke und mögliche Alternativen gefunden zu haben. Darüber schreiben möchte ich jedoch nichts, denn dann wäre es kein geheimer Schlachtplan mehr. Lasst euch nicht unterkriegen und zeigt es der Welt – aber denkt vorher bitte ein wenig nach !! Danke.



Veröffentlicht 24. September 2012 von Haesitatio in Studentischer Alltag

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